Tim

Für Tim
(Februar 2002)


Du weißt – mit einundzwanzig Jahren
schon Manches mehr, als damals wir.
Nur Etwas musst du dir bewahren:
die Sehnsucht, Träume, das Gespür.

Magst du auch heute viel mehr sehen,
erscheint alles in andrem Licht;
die Zeit hilft erst, es zu Verstehen.
Sie ist es, die "erfahren" spricht.

Drum folgen keine Rezepturen,
noch hängen Denkmodelle an.
Du folgst ganz sicher deinen Uhren.
Schreibst einen andern Lebensplan.

Was ich dir wünsche, ist Erkennen,
von Allem, was dir wichtig ist.
Befähigt, dich von dem zu trennen,
was du dann später nicht vermisst.

Ich wünsch dir, was zu hoffen bliebe,
den „einen“ Menschen irgendwann.
Zukunft mit grenzenloser Liebe.
Sie brauchst du sicher, auch als Mann.

Ich wünsche dir in allen Dingen,
ob du sie tust, lässt oder träumst,
dass sie dir Wert ins Leben bringen,
damit du keinen Tag versäumst.

Du schaffst den Weg, gar keine Frage,
aus eigner Kraft - aus dir heraus.
Doch für bedrängte Zukunftstage,
bewahr, was nun folgt, für dich auf.

Steht es mir zu, dir das zu schenken?
Ich denke schon, weil es berührt:
da sein für dich – in dem Gedenken,
dass die Gewissheit weiterführt.

Speziell für dich: etwas Belegtes.
Schlüssel, Besitz, vielleicht mal Schatz.
Gedanklich längst bereits Gepflegtes:
den festen, dir bestimmten Platz.