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Ich wurde oft gefragt, wie ich sie denn schreibe, und ich muss gestehen, es fiel mir eingangs schwer, diese Frage umfassend zu beantworten. Was ist das, wenn uns ein Wort in den Sinn kommt und im nächsten Moment der Text „zu laufen“ beginnt? Man, sofern Stift und Block sich nicht in greifbarer Nähe befinden, bewusst an etwas Anderes zu denken versucht in dem Wissen, dass die mitgeteilten Zeilen, wenn man sie erst „herunter lädt“ später nie wieder auftauchen?
Mir kommt es so vor, als wenn mein Innerstes mir etwas „erzählen“ möchte und ich auffangen beziehungsweise aufschreiben soll, was dort zu Tage bricht, heraus fließen will. Es sich beleidigt abkehrt, wenn ich ihm nicht die gewünschte Aufmerksamkeit schenke.
Gedichte sind ein Bereich, den ich aus meinem Leben weder wegdenken möchte noch kann. Sie sind ein Teil von mir. In jedem sitzt ein Funke Ich, ein Partikel vom Weg, den ich gegangen bin oder gerade gehe, ein Quäntchen meiner Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte und nicht zuletzt eine große Portion vom Wesen des ein oder anderen Menschen, an welchen ich dann gerade im speziellen Zusammenhang denke.
Damit stellt sich zwangsläufig die Frage, was „meine Gedichte“ für mich persönlich sind.
Verstärkt glaube ich, durch sie die Zeit etwas einfangen zu können.
Momente, die Meilensteine waren, Ziele, denen ich treu geblieben bin, auch wenn ich längst noch nicht alle erreicht habe, meine Visionen Anderen in einer Form näher zu bringen, welche sie vielleicht ein klein wenig für die Fenster begeistern vermag, die uns allen etwas bringen: für den Kopf, das Herz und die Seele gleichermaßen.
Heile Welt, mag der ein oder andere jetzt vermuten.
Das ist aber keinesfalls meine Richtung.
Vielmehr
…
eine Art Insel, auf welcher der Autor dem Leser begegnet, um ihm etwas zu erzählen ...
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