Der Stoff aus dem die Träume sind

Morgen. Landschaft liegt im Nebel.
Baumumsäumt - die Stadt im Licht.
Nähe. Vertrautheit greift zum Hebel.
Wenn’s Rot der Dächerspiegel bricht.

Azur. Fast Kitschpostkartenhimmel.
Columbuswölkchen – kissengleich.
Kulisse für Remarque und Simmel.
Vertrautheit schwingt hier überreich.

Die kleinen Gassen dieser Altstadt.
Nostalgisch schönes Ansichtsbild.
Vom Heger Tor umrahmte Landschaft.
Romantik. Sehnsucht wird gefühlt.

Gedanken wandern in die Ferne.
Der Süden taucht im Fenster auf.
Mein Osnabrück, ich hab dich gerne.
Du warst ein Teil vom Lebenslauf.

Ein kleiner Teil wirst du stets bleiben.
Was man so liebt, vergisst man nicht.
Nur etwas kannst du mir nicht zeigen.
Drum muss ich fort – auf kurze Sicht.

Zwar wurden Wurzeln hier geschlagen.
Doch jede gräbt sich selber aus.
Will fort. Will neuen Boden wagen.
Fühlt sich schon jetzt, weit weg, zuhaus.

Ein Ort – von Waldhügeln umgeben.
Baumkronen schimmern grün zurück.
Mein Echo folgt. Es ruft mein Leben.
Durch Mark und Bein pulsiert das Glück.

Beim Abschied stellt man viele Fragen.
Doch nicht, wenn man die Antwort kennt.
So mag ich auch nur DANKE sagen.
Das Schicksal hat mir viel geschenkt.

So geh ich nicht, wie einst gekommen.
Beseelt von Träumen – doch ganz still.
Der Traum vom Hier ist fortgenommen.
Verwob sich längst im Glücksgefühl.

Ein Webstuhl spann den besten Faden.
Aus Sehnsucht flocht er Liebe ein.
Er schillert bunt. An allen Tagen.
Sein Werk galt mir. Er rief mich heim.
 

 

Gedanken an Osnabrück